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Nierentransplantation

Die Form der Nierenersatztherapie, die dem "normalen" Zustand mit gesunden eigenen Nieren am nächsten kommt, ist sicherlich die Nierentransplantation. Während beide Formen der Dialysebehandlung (Peritonealdialyse und Hämodialyse) lediglich die Entgiftungsfunktion der Nieren und die Regulation des Flüssigkeitshaushalts übernehmen können, werden nach einer erfolgreichen Transplantation auch alle anderen Funktionen der Niere (z.B. bei der Regulation des Blutdrucks, der Blutbildung und im Knochenstoffwechsel) vom Transplantat übernommen. Daraus resultiert auch die erheblich bessere Lebensqualität und die in der Regel höhere Lebenserwartung nach Transplantation.

Allerdings bedeutet auch eine Nierentransplantation keine Heilung. Der Nierenpatient wird nicht gesund, er wechselt lediglich zu einem anderen (deutlich besseren) Behandlungsverfahren. Zwar benötigt er keine Dialysebehandlung oder medikamentöse Therapie der Nierenschwäche mehr, dafür ist aber nach Transplantation eine immunsuppressive (das Abwehr- oder Immunsystem unterdrückende) Behandlung erforderlich, um eine Abstoßung des fremden Organs durch das Immunsystem zu verhindern.


 

Diese Behandlung muss engmaschig kontrolliert werden, sodass auch nach Transplantation eine intensive nephrologische Überwachung (meist abwechselnd im Transplantationszentrum und bei uns) stattfinden muss.

Welche Formen der Transplantation gibt es?

Es gibt zwei prinzipiell unterschiedliche Formen der Nierentransplantation, die Lebendspende und die Leichennierentransplantation.

Bei der Lebendspende erhält der Dialysepatient eine Niere von einem gesunden Spender, der z.B. ein naher Verwandter, der Ehe- bzw. Lebenspartner oder auch ein enger Freund sein kann. Da eine gesunde Niere völlig ausreicht ist die Nierenspende für einen gesunden Spender nicht mit einem erhöhten Risiko verbunden, selbst Dialysepatient zu werden. Eine solche Transplantation nach Lebendspende kann bald nach Dialysebeginn, in manchen Fällen sogar bereits vor Beginn der Dialysebehandlung durchgeführt werden.

Bei der Leichennierentransplantation wird eine Niere eines hirntoten Spenders, der zu Lebzeiten einen Organspendeausweis ausgefüllt hat oder bei dem die nächsten Angehörigen einer Organentnahme zugestimmt haben, transplantiert. Die Zuordnung dieser Organe zu einem potentiellen Empfänger wird nach genau festgelegten Kriterien von Eurotransplant durchgeführt, einer Organisation, die die Transplantation in Deutschland, den Benelux-Ländern, Österreich und Slowenien organisiert. Links auf Seiten mit näheren Informationen zur Nierentransplantation, der Problematik des Hirntods und der Stellung der Kirchen zur Organtransplantation finden Sie in unserer Linkliste .

Wer kann transplantiert werden?

Jeder Dialysepatient, bei dem keine Erkrankung vorliegt, die ein deutlich erhöhtes Operationsrisiko nach sich zieht, keine Infektion oder Tumorerkrankung, die sich unter einer immunsuppressiven Therapie verschlimmern würde, und keine sonstige Erkrankung, die eine erheblich reduzierte Lebenserwartung bedingt.

Was muss ich tun, um auf die Transplantationsliste zu kommen?

Um solche Erkrankungen auszuschließen muss jeder Dialysepatient, der transplantiert werden möchte, bevor er auf die Warteliste gesetzt wird eine Reihe von Untersuchungen durchführen lassen. Dazu gehören z.B. eine Röntgenaufnahme von Brust- und Bauchraum, Ultraschall der Bauchorgane, urologische, neurologische, kardiologische (eventuell inklusive Herzkatheteruntersuchung), zahnärztliche, gynäkologische und hautärztliche Untersuchung. Liegen die Ergebnisse dieser Untersuchungen vor wird der Patient mit allen Befunden in einem der umliegenden Transplantationszentren (in unserem Falle die Unikliniken Köln, Düsseldorf, Essen und Bochum) vorgestellt.
Von dort aus erfolgt dann die Anmeldung zur Transplantation bei Eurotransplant.

Wie lange ist die Wartezeit bis zur Transplantation?

Aufgrund der leider immer noch zu geringen Bereitschaft zur Organspende stagniert die Zahl der durchgeführten Nierentransplantationen in den letzten Jahren bzw. nimmt sogar leicht ab. Bei gleichzeitig steigendem Bedarf resultiert daraus inzwischen eine durchschnittliche Wartezeit von ca. 4-5 Jahren. Aus dieser langen Wartezeit ergibt sich die Notwendigkeit verstärkt Alternativen wie die Lebendspende oder das Senior-Programm zu nutzen, bei dem Organe älterer Spender, die früher aufgrund des zu hohen Lebensalters abgelehnt worden wären, älteren Patienten (die mit dem Organ eines gleich alten Spenders absolut adäquat versorgt sind), transplantiert werden.

Wohin wird die Niere transplantiert?

Das Nierentransplantat wird in eine Muskeltasche im Bereich des Beckens eingesetzt. Die Blutgefäße werden mit der Beckenarterie und -vene verbunden, der Harnleiter so in die Blase eingepflanzt, dass ein Rückfluss von Urin in die Niere verhindert wird. Diese Technik hat den Vorteil, dass die eigenen Nieren nicht entfernt werden müssen und die transplantierte Niere z.B. für diagnostische Punktionen zum Nachweis/Ausschluss einer Abstoßungsreaktion gut zugänglich ist.

Wie sind meine Chancen nach der Transplantation?

Die Nierentransplantation führt im Durchschnitt zu einer deutlich verbesserten Lebensqualität und einer gesteigerten Lebenserwartung. Allerdings ist insbesondere das erste Jahr nach Transplantation mit einigen Risiken behaftet. Neben dem reinen Operationsrisiko geht auch die in der ersten Zeit nach Transplantation besonders intensive immunsuppressive Behandlung mir einer erhöhten Gefahr für Infektionskrankheiten einher.

Dank der immer weiter fortschreitenden Entwicklung auf dem Gebiet der Immunsuppressiva (bessere Wirkung, geringere Nebenwirkungen) liegt heute die Organüberlebensrate (d.h. der Prozentsatz der noch funktionierenden Nierentransplantate) nach einem Jahr bei über 90%. Im Mittel wird eine heute transplantierte Niere mehr als 10 Jahre funktionieren. Allerdings kommt es trotzdem vor, dass transplantierte Nieren entweder nie eine Funktion aufnehmen oder wegen Abstoßungsreaktionen oder Rückkehr der vorbestehenden Nierenerkrankung im Transplantat nach relativ kurzer Zeit ihre Funktion wieder verlieren. Gelegentlich ist auch wegen besonders heftig verlaufender Abstoßungsreaktionen mit eventuell sogar lebensbedrohlichen Komplikationen die operative Entfernung der transplantierten Niere erforderlich.


           
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