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Bluthochdruck = arterielle Hypertonie

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Bluthochdruck = arterielle Hypertonie

Der hohe Blutdruck ist neben Übergewicht, Rauchen, Fettstoffwechselstörungen und Diabetes (=Zuckerkrankheit) einer der Hauptrisikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Herzinfarkt, Schlaganfall und Durchblutungsstörungen. Darüber hinaus ist er nach dem Diabetes eine der häufigsten Ursachen für eine dialysepflichtige Nierenfunktionsstörung.

Unglücklicherweise treten bei einem Großteil der Patienten Beschwerden durch den Hochdruck erst dann auf, wenn schon Folgeschäden an verschiedenen Organen (Herz, Gefäße, Nieren, Netzhaut, etc.) eingetreten sind. Viele Hochdruckpatienten fühlen sich im Gegenteil mit erhöhtem Blutdruck sogar besser als mit normalen Werten. Das führt oft dazu, dass die Diagnose Hochdruck erst spät gestellt wird und viele Hypertoniepatienten im Laufe der Zeit ihre Medikamente immer häufiger weglassen, weil sie ja keine Beschwerden haben.

Der Bluthochdruck ist eine heimtückische Erkrankung, die oft erst ernst genommen wird, wenn es zu spät ist ("silent killer") und gehört zu den Haupt-Todesursachen in Deutschland.


 

Was ist ein normaler/erhöhter Blutdruck?

Nach den Kriterien der Weltgesundheitsorganisation liegt ein normaler Blutdruck unter 130/85 mmHg , Werte unter 140/90 mmHg bezeichnet man als hochnormal, darüber (über 140/90 mmHg ) spricht man von einem Bluthochdruck. Nach neueren amerikanischen Richtlinien spricht man sogar bereits bei Blutdruckwerten zwischen 120/80 und 139/89 mmHg von einer "Prehypertension". Normal sind demnach nur Blutdruckwerte bis 120/80 mmHg. Das gilt prinzipiell für alle Altersgruppen. Die oft gehörte Meinung, ein Blutdruck von 100 plus Lebensalter als oberer (systolischer) Wert sei normal, ist sicher falsch.

Was tun, wenn mein Blutdruck zu hoch ist?

Wird bei Routinekontrollen beim Hausarzt ein erhöhter Blutdruck festgestellt, sollte zunächst mit mehreren Kontrollmessungen überprüft werden, ob es sich hierbei nur um einen einmaligen Ausreißer oder um einen echten Bluthochdruck handelt. Hilfreich sind auch Messungen außerhalb der Arztpraxis (z.B. in der Apotheke oder Selbstmessungen) oder eine Langzeitblutdruckmessung über 24h, um zu untersuchen ob der erhöhte Blutdruck eventuell nur auf die angespannte Situation während des Arztbesuches zurückzuführen ist und die Blutdruckwerte außerhalb der Arztpraxis völlig normal sind (die sogenannte Praxis- oder Weißkittel-Hypertonie, die keiner Behandlung bedarf).

Wie geht es weiter?

Steht die Diagnose Bluthochdruck fest, stellt sich zunächst die Frage, ob es sich um eine primäre oder essentielle Hypertonie handelt, die auf vielen verschiedenen genetischen und anderen Faktoren wie z.B. Übergewicht beruht und ca. 95-97% der Hochdruckfälle ausmacht oder um eine sekundäre Hochdruckform , die auf eine einzelne fassbare Ursache wie z.B. eine Nierenerkrankung, eine Verengung der Nierenarterie oder hormonelle Störungen zurückzuführen ist.

Handelt es sich um einen Patienten über 40 Jahre mit Übergewicht und Hochdruckerkrankungen in der Familie, so kann man fast sicher von einer essentiellen arteriellen Hypertonie ausgehen. Nur bei jüngeren Patienten ohne solche Risikofaktoren oder bei Patienten, bei denen der Blutdruck trotz mehrerer verschiedener Blutdruckmedikamente nicht zu senken ist, sollte eine gezielte Diagnostik inklusive Hormonuntersuchungen und Duplexsonographie der Nierenarterien zum Ausschluss oder Nachweis einer verengten Nierenarterie (Nierenarterienstenose) durchgeführt werden.

Wie wird der erhöhte Blutdruck behandelt?

Findet sich eine einzelne Ursache für den Bluthochdruck (= sekundäre Hypertonie), so wird zunächst diese behandelt (z.B. Erweiterung einer verengten Nierenarterie mit einem Ballonkatheter). Ansonsten stehen zunächst Allgemeinmaßnahmen im Vordergrund. Dazu gehören eine Gewichtsreduktion bei Übergewicht, regelmäßige Bewegung im Sinne von Ausdauersport und eine kochsalzarme Ernährung . Besonders die Reduktion der Salzzufuhr kann den Blutdruck unter Umständen bereits deutlich senken.

Ein entscheidender Risikofaktor für Komplikationen wie den Herzinfarkt oder Schlaganfall aber auch für Nierenerkrankungen ist das Rauchen . Nicht rauchen ist also ein ganz wesentlicher Teil der Hochdruckbehandlung.

Erst wenn diese Maßnahmen keinen ausreichenden Erfolg bringen, wird mit einer medikamentösen Therapie begonnen. Hierzu stehen heute verschiedene hochwirksame blutdrucksenkende Medikamente zur Verfügung, so dass prinzipiell für jeden Patienten eine wirksame und gut verträgliche Medikation gefunden werden kann.

Wichtig ist es, sich als Betroffener von Beginn an klar zu machen, dass es sich bei der Hochdrucktherapie um eine lebenslange Behandlung handelt und dass auch bei fehlenden Beschwerden eine verlässliche Medikamenteneinnahme und regelmäßige Blutdruckselbstmessungen zur Verhütung der möglichen schwerwiegenden Folgeschäden unerlässlich sind.

Was ist ein gut eingestellter Hochdruck?

Ziel der Blutdruckbehandlung sind normale Blutdruckwerte unter 130/85 mmHg. Bei bereits eingetretenen Komplikationen (z.B. Herz- oder Nierenschädigung) oder bei Patienten, die zusätzlich an einem Diabetes mellitus leiden sollten sogar Blutdruckwerte im niedrig normalen Bereich unter 125/80 mmHg, besser noch unter 120/75 mmHg angestrebt werden.

Der optimale Blutdruck ist der niedrigste mögliche Blutdruck bei dem der Patient gerade eben keine Symptome eines zu niedrigen Blutdrucks zeigt.

Weitere Informationen zur Hypertoniebehandlung bieten z.B. die Therapie-Leitlinien der Weltgesundheitsorganisation (WHO) in Zusammenarbeit mit der Internationalen Hochdruckgesellschaft (englisch, Acrobat Reader erforderlich) oder der Deutschen Hochdruckliga (deutsch).

           
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