Wie bei den meisten Erkrankungen ist auch bei der diabetischen Nierenschädigung eine Behandlung um so Erfolg versprechender, je früher sie beginnt. Deshalb ist es so wichtig, dass bei jedem Diabetiker regelmäßig eine Untersuchung des Urins auf minimale Eiweißbeimengungen erfolgt und
betroffene Patienten bereits in diesem frühen Stadium einem Nephrologen vorgestellt werden.
Nur mit einer engen Kooperation zwischen Hausarzt, diabetologischer Schwerpunktpraxis und Nephrologen kann ein Fortschreiten der diabetischen Nierenerkrankung und der sonstigen Diabetesfolgeerkrankungen verhindert werden.
Nur eine möglichst gute Zuckereinstellung kann vor einem diabetischen Nierenschaden und anderen Diabetesspätfolgen schützen!
Ziel der Behandlung sind Blutzuckerwerte möglichst nah an den Normalwerten und ein HbA1-Wert (Laborwert für die längerfristige Zuckereinstellung, das "Blutzuckergedächtnis") unter 6,5% ohne gehäuftes Auftreten von Unterzuckerungen (= Hypoglykämien). (Quelle: Praxisleitlinien Deutsche Diabetes Gesellschaft )
Beim Diabetes mellitus Typ I wird dies mit einer Insulintherapie erreicht, die sich möglichst weit den Verhältnissen beim Gesunden annähert (intensivierte Insulintherapie = ICT, funktionelle Insulintherapie = FIT oder Behandlung mit einer Insulinpumpe = CSII).
Beim Typ II- Diabetiker kann dieses Ziel auf verschiedenen Wegen erreicht werden. Dazu gehören eine an den Diabetes angepasste Ernährung, die Gewichtsabnahme bei Übergewicht, die Behandlung mit blutzuckersenkenden Tabletten und die Insulintherapie.
Alle Diabetiker sollten mindestens einmal an einer strukturierten Diabetikerschulung teilnehmen, um das nötige Wissen dazu zu erwerben. Dies kann je nach der Diabetesform und der geplanten Behandlung beim Hausarzt oder in der diabetologischen Schwerpunktpraxis erfolgen. (Suche nach einem diabetologisch geschulten Hausarzt oder einer diabetologischen Schwerpunktpraxis bei der KV Nordrhein ).
Was kann man tun, damit sich eine einmal eingetretene diabetische Nierenschädigung nicht verschlimmert?
Ist es bereits zu einem diabetischen Nierenschaden gekommen, ist neben einer Verbesserung der Blutzuckereinstellung vor allem eine optimale Einstellung des Blutdrucks von entscheidender Bedeutung für die weitere Entwicklung der Nierenfunktion. Nur mit möglichst niedrigen Blutdruckwerten kann die weitere Verschlechterung der Nierenfunktion verhindert oder doch zumindest deutlich verlangsamt werden. Dies gilt nicht nur für Patienten mit einem Bluthochdruck. Studien haben gezeigt, dass sogar die Senkung des Blutdrucks von hoch-normalen auf niedrig-normale Blutdruckwerte (z.B. von im Durchschnitt 130/90 auf 120/70 mmHg oder weniger) langfristig zu einer besseren Nierenfunktion beiträgt.
Daneben gilt es, andere Faktoren, die die Nieren schädigen können, zu behandeln oder zu beseitigen. Hier spielt vor allem das Rauchen eine für die Nierenfunktion besonders verhängnisvolle Rolle.
Nierenkranke Patienten, die weiter rauchen, werden weitaus schneller und häufiger dialysepflichtig als Nierenpatienten, die nicht rauchen! |